Förderprogramm Uganda
Schreiben von Jangu e.V. an die Patenfamilien
Liebe Mitglieder, Patenfamilien, Unterstützer*innen und Freund*innen von Jangu e.V.,
COVID-19 hat unser Leben 2020 verändert, eingeschränkt und wir mussten uns auf beispiellose Umstände einstellen. Uganda ging im März in einen strikten Lockdown, wobei für mehrere Monate öffentliche Verkehrsmittel ausgesetzt wurden und Privatfahrzeuge sich nur mit Sondergenehmigung bewegen durften. Eine nächtliche Ausgangssperre wurde von 19.00 bis 06.00 Uhr verhängt. Viele Menschen verloren ihre tägliche Lebensgrundlage. Mit Verboten von Versammlungen von mehr als zehn
Personen wurden Schulen geschlossen und auch unsere SINA-Communities mussten schließen. Nur wenige, die keine andere Unterkunft hatten, blieben vor Ort.
„Herausforderungen in Chancen umwandeln“ - unser Slogan wurde auf die Probe gestellt. Wir begannen während des Lockdowns Familien unserer Patenkinder zu unterstützen und virtuell zu arbeiten. Wir haben uns mit anderen Organisationen zusammengetan, um einen Hackathon durchzuführen, um Lösungen und Geschäftsideen virtuell zu entwickeln, die die Auswirkungen von COVID-19 bekämpfen. Das Ergebnis waren neue Startups, die entwickelt wurden und wichtigen
Einfluss schafften.
Die ruhige Zeit ohne täglichen Betrieb erwies sich als sehr produktiv für die SINA, da wir an Strukturen arbeiten konnten, Anpassungen vornehmen und insbesondere das SINA-Modell erfassen und festhalten konnten. Dies wird für weitere Replikationen und neu-entstehende SINAs hilfreich sein.
Uganda ist eine der jüngsten Bevölkerungsgruppen weltweit, wobei über 75% jünger als 30 Jahre sind. Die Infektionsrate von COVID-19 erwies sich mit relativ wenigen Todesfällen als eher gering. Die Beschränkungen wurden ab Juni langsam aufgehoben und im Oktober konnten alle SINA-Communities wieder vollständig den Betrieb aufnehmen.
In Zeiten wie diesen werden Sozialunternehmer*innen am dringendsten benötigt. Sie haben das Potenzial, neue und bessere Systeme zu schaffen. Einige der neuen SINA-Sozialunternehmen fanden Lösungen für lokale Herausforderungen, die direkt auf die Pandemie reagieren. Unsere bestehenden Unternehmen zeigten eine unglaubliche Widerstandsfähigkeit, gepaart mit innovativen Ideen. Wir waren ebenfalls begeistert, dass die erste SINA-Gemeinschaft außerhalb Ugandas 2020 im
Tongogara-Flüchtlingslager in Simbabwe begann.
Wir sind dankbar für die Unterstützung, die wir in diesen herausfordernden Zeiten erhalten haben und möchten euch von diesem schwierigen Jahr genauer berichten.
Euer Etienne und Jangu-Team
Lesen Sie hier den Tätigkeitsbericht 2020
Was ist Jangu?
Jangu e.V. ist ein innovativer und gemeinnütziger Verein für Entwicklungszusammenarbeit im Bildungsbereich. Ein ganzheitliches Programm in Uganda entfaltet Potentiale von Menschen mit schwierigen Vergangenheiten und befähigt sie, die Ursachen ihrer Schicksale nachhaltig zu bekämpfen. Geförderte werden selbst zu Fördernden in einem Kreislauf, der eines Tages äußere Hilfe für Uganda überflüssig machen soll!
Was macht Jangu
Jangu e.V. versetzt benachteiligte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Uganda (darunter z.B. Waisenkinder, Geflüchtete, Straßenkinder oder Opfer von Gewalt und Missbrauch) in die Lage, aus ihrer Vergangenheit eine Stärke zu machen und sich für systemischen Wandel einzusetzen. Bildung stellt die Grundlage der individuellen Entwicklung und die Social Innovation Academy (SINA) führt Absolvent*innen in die Selbstständigkeit: als Sozialunternehmer*in mit positiver Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft.